Chronik
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Im Jahre 1873 gründeten 54 Aktive die Freiwillige Feuerwehr von Seckbach, das damals noch eine
eigenständige Gemeinde war. Da es an Geld für die Beschaffung von Geräten und Ausrüstung
mangelte, half der erste Vorsitzende der Seckbacher Wehr, Herr Friedrich Hinkel, leihweise mit 900
Mark aus, ein für damalige Verhältnisse enormer Betrag. Bereits zwei Jahre später verfügte die Wehr
über eine Saug- und Druckspritze im Wert von 2.500 Mark, 1883, zum 10jährigen Jubiläum, konnte die
Wehr ihr erstes Gerätehaus “AmSchiessrain” einweihen.
Die Eingemeindung Seckbachs nach Frankfurt im Jahre 1900 war ein schwerwiegender Einschnitt. So
gab der damalige Ehrenkommandant Hinkel zu bedenken, “daß bei Zusammenwirken mit der
Frankfurter Berufsfeuerwehr und Freiwilliger Feuerwehr es dazu kommen könne, das letztere von der
Berufsfeuerwehr naßgespritzt uns somit der Lächerlichkeit preisgegeben würde”.
Ob es dazu kam, ist nicht überliefert, wohl aber, daß 33 Seckbacher Feuerwehrmänner die Wehr, die 88
Mann zählte, verließen, weil sie glaubten, das ihre Tätigkeit nunmehr überflüssig sei.
Während des 1. Weltkrieges wurde eine Pflichtfeuerwehr gegründet, da schon zu Beginn des Krieges
20 Feuerwehrmänner zum Militär einberufen wurden. In den zwanziger Jahren war die Ausrüstung der
Wehr mangelhaft. Die Stadt Frankfurt besaß nicht die Mittel, um eine sachgerechte Austattung zu
finanzieren. Eine von den Seckbacher Wehr beantragte Schiebleiter wurde nach fünf (!) Jahren
bewilligt.
Nach der Machtergreifung der NSDAP wurden demokratische Prinzipien immer mehr abgeschafft. So
bestimmte der jetzt als Brandmeister bezeichnete Wehrführer, wer Schriftführer und Kassenwart war.
Wahlen gab es nicht mehr. Seckbach stellte den Halbzug 131/2 und war während der Bombenangriffe
des 2. Weltkrieges auch in anderen Stadtteilen im Einsatz.
In den fünfziger und frühen sechziger Jahren wurde der Dienstbetrieb nur noch von weniger als zehn
Feuerwehrleuten aufrecht gehalten. Das einzige Fahrzeug der Wehr, das 1950 in Dienst gestellt wurde,
musste 1956 an die FF-Oberrad abgegeben werden. Mangels Fahrzeugen wurden die Übungen
zusammen mit der Feuerwehr Fechenheim oder mit, von der Berufsfeuerwehr geliehenen Fahrzeugen,
durchgeführt. Das Katastrophenschutzgesetz von 1968 brachte für die Wehr einen zweifachen
Aufschwung. So stieg die Zahl der Aktiven bis 1977 auf 27 und 1976 wurde ein LF 16-TS und ein
Unimog TLF 8 in Dienst gestellt. Nachdem die Ausrüstung der Wehr in einem amerikanischen
Armeezelt (!) untergebracht war, nahm die Wehr 1976 das neu gebaute Gerätehaus in der
Zeuläckerstraße in Betrieb. Der selbstlose Versuch eines Kameraden, das Gerätehaus zu “erweitern”
scheiterte 1987. Bei einem Alarm bemerkte der Fahrer nicht, das vorschriftswidrig der Rückwärtsgang
eingelegt war. Mit eingeschaltetem Blaulicht und Martinshorn fuhr das Fahrzeug los und landete
krachend an der Rückwand des Gerätehauses. Der Schaden konnte jedoch repariert werden. Heute ist
die Seckbacher Wehr eine modern ausgestattete Freiwillige Feuerwehr die über ein TLF 16, LF 16-TS
und ein MTF verfügt.
In der Jahreshauptversammlung am 26.10.2007 wurde durch die Mitglieder die Gründung einer
Jugendfeuerwehr beschlossen. Somit haben alle 28 Freiwillige Wehren in Frankfurt eine
Jugendabteilung.
Die Jugendfeuerwehr Frankfurt ist eine der größten Jugendorganisationen in Frankfurt.
Die Fahne der FF-Seckbach wurde
1898 von den Frauen angeschafft
und zum 25-jährigen Jubiläum der
Wehr übergeben.
2001 beschloß die Mitglieder-
versammlung das die Fahne
restauriert werden soll. Dies
geschah im März 2006 bei der
Firma Kössinger bei Regensburg.
Aufwendig restauriert war die Fahne
zur Einweihung des Gerätehauses
wieder im Besitz der Freiwilligen
Feuerwehr.
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